Monat: November 2020

Einmal Goebbels und du bist raus

Alle sind gerade der Meinung, dass Dritte-Reich-Vergleiche gar nicht gehen. Einverstanden. Aber warum sind ausgerechnet die Leute besonders streng, die ansonsten jeden, dessen Meinung sie nicht teilen, einen Nazi nennen?

Seine Vergleiche hinken wie Goebbels, hat die Autorin Samira El Ouassil einmal über mich geschrieben. Ich fand das ganz lustig. Heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich nicht eigentlich empört sein müsste. Ein Goebbels-Vergleich, und das unter Kollegen – fällt das nicht unter Verharmlosung der Geschichte? Oder geht das gerade noch als Witz durch und liegt damit haarscharf im Bereich des Erlaubten?

Man kann mit Dritte-Reich-Vergleichen nicht vorsichtig genug sein. Am Wochenende machte ein Videoclip die Runde, in dem man eine junge Frau auf einer Bühne in Hannover sah, wo sie zu Teilnehmern der sogenannten „Querdenken“-Proteste sprach.

„Ja, hallo, ich bin Jana aus Kassel“, stellte sie sich vor, um dann umstandslos mitzuteilen, dass sie sich wie Sophie Scholl fühle, da sie seit Monaten aktiv im Widerstand tätig sei. Sie sei ein sehr lieber Mensch und werde nie aufhören, sich für Freiheit, Liebe und Gerechtigkeit einzusetzen, weshalb sie auch Reden halte, Flyer verteile, auf Demos gehe. „Ich bin 22 Jahre alt, genau wie Sophie Scholl, bevor sie den Nationalsozialisten zum Opfer fiel.“ Das kommt dabei heraus, wenn man im Geschichtsunterricht geschlafen hat, würde ich sagen. Sophie Scholl hat ebenfalls Flugblätter verteilt, das ist wahr. Anders als Angela Merkel und Markus Söder beließen es die Nazis allerdings nicht bei Maskenpflicht und Demoverboten.

Ich fürchte, wir werden den Janas demnächst noch öfter begegnen. Wenn man monatelang die Schulen zusperrt und junge Menschen sich selbst überlässt, muss man sich nicht wundern, wenn sich anschließend Wissenslücken auftun. So was kommt von so was, wie es so schön heißt.

Trotzdem Hohn und Spott auf allen Kanälen. Am Sonntag erreichte der Vorfall das Außenministerium. Es ist derzeit einiges los in der Welt. Freiheitskampf in Minsk, Krieg in Bergkarabach, in Hongkong fischen sie jetzt die Anführer des Bürgerprotests von der Straße. Aber das ist alles nichts im Vergleich zum Auftritt einer 22-Jährigen mit schütteren Geschichtskenntnissen.

„Nichts verbindet Corona-Proteste mit Widerstandskämpfer* Innen. Nichts!“, donnerte Heiko Maas Richtung Kassel beziehungsweise Hannover. „Das verharmlost den Holocaust und zeigt eine unerträgliche Geschichtsvergessenheit.“ Schade, dass sich der Bundesaußenminister in dieser Deutlichkeit nicht auch mal die Chinesen oder die Russen zur Brust nimmt. Gut, man kann nicht alles haben.

Die Welt käme prima ohne Nazivergleiche aus, darauf kann man sich sofort einigen. Man ist als Journalist oder Politiker fast immer gut beraten, eine andere Epoche zu wählen, um historische Parallelen zu ziehen.

Andererseits übt die Nazizeit rhetorisch eine geradezu zwanghafte Verführungskraft aus, weshalb der Rechtsanwalt Mike Godwin schon vor 30 Jahren eine sozialpsychologische Theorie formulierte, die als „Godwin’s Law“ Bekanntheit erlangte: Je länger eine Diskussion läuft, desto mehr nähert sich die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf Hitler zu sprechen kommt, hundert Prozent an.

Es gibt berühmte Vorbilder. Helmut Kohl hat seinen späteren Freund Gorbatschow mit Goebbels verglichen, die SPD-Justizministerin Herta Däubler-Gmelin den US-Präsidenten George W. Bush mit Hitler. Wie gut, dass Herta Däubler-Gmelin Trump noch nicht kannte. Nicht auszudenken, welcher Vergleich ihr da eingefallen wäre.

Selbst der heilige Willy Brandt ließ sich dazu hinreißen, ins Nazifach zu greifen, als er Heiner Geißler einen modernen Goebbels nannte.

Heiner Geißler wiederum hat politisch sogar drei Goebbels-Vergleiche überlebt, zwei passive und einen aktiven. Zu seiner Zeit gab es Heiko Maas noch nicht, muss man fairerweise hinzufügen.

Große Fans des Nazivergleichs sind naturgemäß auch unsere europäischen Nachbarn. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit stecken sie deutsche Politiker in Naziuniformen, um für die angemessene moralische Fallhöhe zu sorgen.

Auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise sprach der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras von „sozialem Holocaust“, den die Kreditgeber seinem Land zumuten würden, in dem Fall übrigens, ohne dass ihn die SPD-Grundsatzkommission oder das Außenministerium zur Rede gestellt hätten.

Mir wäre es umgekehrt lieber: die Leute wüssten mehr vom Dritten Reich, und wir wären dafür bei schiefen Vergleichen etwas gelassener. Nur weil jemand einen Menschen, den er nicht leiden kann, mit einer NS-Größe in Zusammenhang bringt, stehen wir nicht gleich wieder mit einem Bein im Dritten Reich. Meine Meinung. Interessanterweise kennen in dem Punkt ausgerechnet die Leute kein Pardon, die bei anderer Gelegenheit jeden, dessen Meinung sie nicht teilen, sofort einen Nazi nennen, womit sie ja den Nazivergleich par excellence nutzen, nicht wahr? Die „Welt“ hat vor ein paar Tagen einem Text über „Fridays for Future“ die Überschrift „Wollt ihr die totale Angst?“ verpasst.

Große Aufregung! Deutschland 1943!! Sportpalastrede!!! Sie sei schockiert, ließ sich die „Fridays for Future“-Anführerin Luisa Neubauer vernehmen. Glaubt man ihr unbesehen.

Unter Klimaaktivisten ist man grundsätzlich schnell erschüttert, das ist dort der Modus Operandi.

Andererseits nimmt man in dieser Welt Holocaust-Vergleiche erstaunlich gelassen hin. Wenn die ARD ein Science-Fiction-Drama über den Klimawandel „Ökozid“ nennt und diesen dann in einer Art Nürnberger Prozess vor einem internationalen Gerichtshof verhandeln lässt, ist das keine Verharmlosung des Holocausts, wie die „Jüdische Allgemeine“ meint, sondern ein wichtiger Beitrag zu einer der drängenden Fragen der Zeit. Es kommt halt ganz darauf an, wer wen mit wem vergleicht.

Immerhin, KZ-Vergleiche sind auch bei den Linken inzwischen verpönt. Seit der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Frage negativ beschied, ob es zulässig sei, das Schicksal von Hühnern mit dem von KZ-Häftlingen gleichzusetzen, gelten Peta-Aktionen wie „Der Holocaust auf Ihrem Teller“ in der Szene als zumindest zweifelhaft.

Die gehobene Ebene des Nazivergleichs ist die Inanspruchnahme der Geschichte zur Aufwertung der eigenen Agenda. Dass man etwas tue (oder unterlasse), weil es die Geschichte von einem verlange, ist ein fester Bestandteil politischer Rhetorik. „Nie wieder Auschwitz“ ist das Ground Zero der Argumente. Der Einmarsch im Kosovo lässt sich daraus ebenso ableiten wie das Gegenteil, sich grundsätzlich an keinem Kriegseinsatz zu beteiligen.

Das Gegenteil des Nazivergleichs ist der Bannfluch über Begriffe, gewissermaßen der Nazivergleich ex negativo.

Wer ein Wort benutzt, das sich bei den Nazis gewisser Beliebtheit erfreute, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, er benutze Nazisprache.

Unvergessen der Satz, mit dem Johannes B. Kerner die unglückliche Eva Herman aus seiner Sendung scheuchte: „Autobahn geht gar nicht.“ Auch „Kraft durch Freude“ und „Reichsparteitag“ sind Begriffe, die man besser vermeiden sollte. Soziale Errungenschaften sind glücklicherweise nicht betroffen. Bis heute darf man gefahrlos Muttertag feiern und den 1. Mai begehen, ohne dass jemand kommt und sagt: Nazifeiertag! Ich bin gespannt, wann das Vergleichsverbot auf DDR-Vergleiche ausgeweitet wird.

Erste Ansätze dazu gibt es. Als der CDU-Politiker Arnold Vaatz das Kleinrechnen der Corona-Proteste mit dem Vorgehen der DDR-Medien verglich, handelte er sich sofort eine scharfe Ermahnung ein.

Auch alle Versuche, die Politik des Berliner Senats mit der DDR in Verbindung zu bringen, stoßen auf Widerstand (Linken-Politikerin Julia Schramm: „Wer den Mietendeckel mit Stasimethoden vergleicht, hat genauso ’nen Schatten wie Jana aus Kassel“). Ob es sich bei diesem Vergleich nach Meinung der Kritiker um eine Verunglimpfung der DDR Diktatur handelt oder um eine unzulässige Herabsetzung des Berliner Senats, lassen wir dahingestellt.

Die Arroganz des Fortschritts

Warum hat Trump bei Schwarzen, Schwulen und Frauen zugelegt? Ein Grund könnte die Herablassung sein, mit der viele Linke auf Leute sehen, die sich nicht so gewählt ausdrücken können, wie sie es erwarten

Ich bin ein Fan von Bill Maher. Falls Sie nicht auf Anhieb etwas mit dem Namen anfangen können: Maher ist in den USA ein bekannter Stand-up-Comedian. Einmal die Woche beschäftigt er sich auf dem Kabelkanal HBO mit allem, was politisch anliegt, also Feminismus, Hollywood, dem Mann im Weißen Haus.

Wie viele, die im Unterhaltungsgeschäft sind, ist Maher ein überzeugter Linker. Mehr noch als die Rechten aber hasst er Bullshit, das zeichnet ihn aus. Als nach 9/11 alle Welt von dem feigen Anschlag auf das World Trade Center sprach, stellte er sich in seiner Show hin und sagte: Man könne den Attentätern alles vorwerfen, Feigheit nicht.

Feige sei es, einen Marschflugkörper aus 2000 Meilen abzufeuern – aber ein Flugzeug zu besteigen und drin sitzen zu bleiben, bis es in ein Gebäude einschlage? Es gab einen Riesenaufschrei, gefolgt von der Forderung, ihn für immer aus dem Fernsehen zu verbannen.

Vor ein paar Tagen hat sich Maher den Ausgang der US-Wahlen vorgenommen. Lag nahe. Aber im Gegensatz zu vielen Kollegen, die vor Glück weinten, dass Trump endlich das Weiße Haus verlassen muss, richtete er den Blick auf die Demokraten.

Joe Biden? Statt Erdrutschsieg gerade mal mit Ach und Krach gewonnen. Der Senat? Weiterhin in der Hand der Republikaner. Das Repräsentantenhaus? Republikanischer als zuvor. „Die Botschaft an die Demokraten scheint zu sein: Wir mögen Trump nicht, aber wir bringen es auch nicht über uns, euch zu wählen“, sagte Maher.

Irgendetwas ist grundsätzlich schiefgelaufen. Nur was? Oder wie Maher sich ausdrückte: „Wenn die Tüte Naschzeug aus Popcorn und Hundescheiße bestände und die Hälfte der Leute würde das Popcorn wegwerfen – dann sollte das Popcorn wissen wollen: warum?“

Das ist auch für das linke Lager hierzulande keine ganz unwichtige Frage. Wäre ich bei den Linken, würde ich mich wie der Mann im Fernsehstudio in New York fragen, warum linke Politik selbst unter idealen Bedingungen solche Mühe hat, den Sieg davonzutragen. Liegt es am Programm? Oder den Leuten an der Spitze?

Die große Überraschung der Wahl ist, dass Trump überall zulegen konnte, wo man sich bei den Demokraten sicher war, dass er verlieren würde – bei den Latinos, bei den Frauen, bei den Schwarzen. Selbst unter Schwulen und Lesben hat Trump seinen Stimmenanteil ausgebaut, er hat ihn dort sogar verdoppelt. Der größte Wählerblock ist für die Republikaner immer noch der weiße Mann, daran hat auch die Wahl 2020 nichts geändert. Aber die Zahlen zeigen, dass etwas in Bewegung geraten ist.

Es war schon immer ein Irrglaube anzunehmen, nur weil jemand einer Minderheit angehöre, würde er automatisch links wählen. Links der Mitte ist man bis heute der Meinung, dass einem die Stimmen aus diesen Gruppen zustehen, so wie man als Ehemann fälschlicherweise davon ausgeht, dass einem die Zuneigung der Ehefrau sicher ist, die einem das Essen auf den Tisch stellt.

Dass sich jemand in der Wahlkabine frei entscheidet, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung, diese Emanzipation ist im linken Wahlprogramm nicht vorgesehen. Wer als Schwarzer nicht wisse, ob er für ihn oder für Trump sein solle, der sei nicht schwarz, sagte Biden im Wahlkampf. Lässt sich die Arroganz des Fortschritts besser auf den Punkt bringen?

Warum wählt jemand, der schwarz oder schwul ist, einen wie Trump? Klar, die Wirtschaft, das ist ein Grund. Ich weiß, dass leuchtet vielen Linken nicht ein, aber auch arme Menschen können gegen Steuererhöhung sein und einen Sozialstaat, der sich in alles hineindrängt. Das hat mit Stolz und Selbstbehauptungswille zu tun und dem Misstrauen gegenüber Politikern, die sich als Wohltäter inszenieren, obwohl sie in Wahrheit nur fremdes Geld ausgeben. „St. Martin war kein Linker“, hat Harald Schmidt einmal gesagt: „Er hat seinen eigenen Mantel geteilt.“ Klingt wie ein Gag, ist aber leider wahr.

Es gibt noch eine andere Seite, über die wenig gesprochen wird. Ich glaube, dass sich viele in der Mitte der Gesellschaft mit Trump identifizieren wegen der erkennbaren Freude, mit der er sich über die Regeln der politischen Rücksichtnahme hinwegsetzt, auch wegen der Verachtung, die ihm aus dem Establishment entgegenschlägt.

„Haha, der Millionär als Außenseiter, was für ein Witz“, hieß es, als er sich 2016 für das Präsidentenamt bewarb. Aber genau das war er immer: ein Außenseiter. Ich habe vier Jahre in New York gelebt. Ich erinnere mich noch gut daran, mit welcher Herablassung man in den liberalen Salons über den Talmi-König an der Fifth Avenue sprach, bei dem alles falsch war, nicht nur das Gold im Fahrstuhl.

Trump lädt zum Spott ein, angefangen bei der orangen Farbe, die er sich jeden Morgen ins Gesicht schmiert und den blonden toupierten Haaren. Er ist der Herr des schlechten Geschmacks, aber auch das verbindet ihn mit seinen Fans. Schlechten Geschmack teilen mehr Menschen, als man in den vornehmen Vierteln zu realisieren scheint. Wäre es anders, wäre die Welt nicht mit Plastikstühlen vollgestellt.

Trump ist auf geradezu schamlose Weise ehrlich, auch das gefällt vielen. Man kann Trump alles Mögliche vorhalten, aber eines nicht: dass er versucht hätte, die Wähler einzuseifen. Er ist vulgär, gemein, beleidigend auch wehleidig, ichbezogen und nachtragend – aber er ist nicht hintenrum.

Man kann in ihm wie in einem offenen Buch lesen. Wenn er einen guten Morgen hatte, lässt er es sofort alle Welt über Twitter wissen, wenn er einen schlechten hatte ebenfalls. Trump mag ein Lügner und Angeber sein, aber das ist etwas anderes. Er hat nie versucht, so zu tun, als sei er ein besserer Mensch. Wenn sie ihm geraten haben, er solle versöhnlicher auftreten oder präsidialer, dann hielt er das genau 24 Stunden durch. Dann war er wieder Trump.

Mit Joe Biden ist die alte Politik zurück, auch der alte Polittalk. Jetzt wird wieder versöhnt und geheilt und zusammengeführt, dass sich die Balken biegen. Ich muss gestehen, ich war schon nach Bidens Siegesrede fast so weit, mir Trump zurückzuwünschen. Bei dieser Mischung aus Kirchentag und Therapiestunde sträuben sich mir die Nackenhaare.

Damit will ich nicht behaupten, dass Biden nicht meint, was er sagt. Vermutlich ist er fest davon überzeugt, dass er Amerika versöhnen müsse. Aber schon eine Etage tiefer hat man ganz eigene Vorstellungen, wie die Heilung auszusehen hat. Kaum war Nevada gewonnen, forderte die Anführerin des linken Flügels, die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, dazu auf, Listen mit den Namen von Leuten anzulegen, die irgendwann mal für Trump gearbeitet haben. Niemand dürfe vergessen werden!

Ich glaube, dass die Wähler ein gutes Gefühl für Doppelstandards und Bigotterie haben. Sie können es nicht immer in Worte fassen, was sie stört, aber bei der Stimmabgabe muss man ja zum Glück auch nicht viele Worte machen.

Was sieht die alleinerziehende Mutter aus Pennsylvania, wenn sie Kamala Harris, die künftige Vizepräsidentin, im Fernsehen betrachtet? Die meisten Journalisten sehen in Kamala Harris ein Symbol der Selbstermächtigung, wie Emanzipation heute heißt, eine Frau, die für Millionen von Frauen das Tor aufgestoßen hat. Die Mutter aus Pennsylvania sieht eine Frau ohne Kinder in einem 2000 Dollar teuren Hosenanzug, den sie nie tragen würde, selbst wenn sie es sich leisten könnte, schon weil sie die Boutique gar nicht fände, in der man so einen Anzug bekommt.

Das Problem ist nicht der 2000-Dollar-Anzug oder die Welt, die er repräsentiert. Das Problem ist auch nicht die Elite-Herkunft (Vater Wirtschaftsprofessor, Mutter Krebsforscherin). Das Problem ist, wenn man den normalen Leuten einreden will, dass jemand wie Kamala Harris eine der ihren sei. Da halten sie sich dann doch lieber an einen wie Trump.

Edel sei der Journalist, betroffen und gut

Was wird im Journalismus prämiert? Gefühlvolle Texte mit tadelloser Gesinnung. Schade nur, dass sich dieses Berufsbild so negativ auf die Fähigkeit zur Wirklichkeitserfassung auswirkt

Einmal im Jahr wird der Deutsche Reporterpreis vergeben. Mit der Jury verhält es sich ein wenig so wie mit der Hollywood Foreign Press Association, die über die Golden Globes wacht und bei der auch nicht bei jedem Mitglied auf Anhieb ersichtlich ist, warum es dabei ist.

Bei manchen Juroren beschränkt sich die auffälligste Tätigkeit darauf, darüber nachzusinnen, warum der „Spiegel“ in letzter Zeit so viele „düstere, männliche“ Titelthemen hatte (Corona, US-Wahl) und so wenige weibliche (Klimawandel). Was dem Ansehen der betreffenden Person selbstredend keinen Abbruch tut. Wer sich nicht durch sein Schreiben den Platz in der Jury gesichert hat, der verdankt ihn der vorbildlichen Gesinnung.

Der meistdekorierte Journalist beim Reporterpreis ist der ehemalige „Spiegel“-Redakteur Claas Relotius, der gleich viermal die begehrte Trophäe gewann. Dummerweise stellte sich anschließend heraus, dass seine großen Reportagen reine Kopfgeburten waren, also freie Erfindung.

Dass der Jury beim Lesen der eingereichten Texte keine Fragen kamen, lag auch daran, dass die von Relotius gelieferte Mischung aus Märchen und Politkitsch ungemein betörend wirkte. Seine Texte lasen sich halt so schön, seufzte eine Jurorin, nachdem der Schwindel aufgeflogen war, womit sie vermutlich meinte, dass der Autor genau so über das Trump-Amerika oder den Bürgerkrieg in Syrien schrieb, wie sie sich vorgestellt hatte, dass es dort zugehen müsste.

Reportage als Bestätigung der Vorurteilsstruktur: Das ist noch immer der sicherste Weg ins Herz einer Journalisten-Jury. Selbstverständlich gelobte man für die Zukunft Besserung.

Dieses Jahr sind in der Kategorie Essay nominiert: eine Geschichte über die Spätfolgen von Atomwaffentests; eine Geschichte über den alltäglichen Rassismus und den Rassisten in uns; ein Artikel, wie Joachim Gauck als Bundespräsident rechtes Denken hoffähig machte; ein Text über die Verschwörungswelt von Corona-Leugnern; eine Geschichte über die Benachteiligung alleinerziehender Mütter. Natürlich darf auch der Klimawandel nicht fehlen und warum die Angst vor einer Ökodiktatur gefährlicher Unsinn ist.

Wenn man eine Karikatur über preisverdächtige Texte anfertigten sollte, besser bekäme man es nicht hin. Es gibt zwei Artikel, die querliegen, einer über die CSU und Söder und einer über die Macht des Schicksals, aber das sind Ausreißer, die das Bild nur geringfügig aufhellen.

Das Lob der Gesinnungsprosa ist zurück, so, als habe es den Fall Relotius nie gegeben. Warum auch nicht, könnte man sagen? Soll sich die Branche doch selbst feiern. Das ist zwar eine bittere Nachricht für Leute, die niemals in die Nähe eines Reporterpreises gelangen werden, weil sie aus der Beobachtung der Wirklichkeit die falschen Schlüsse ziehen. Die spöttische Zeitdiagnostik geht verlässlich am Geschmack von Preisrichtern vorbei. Aber mei, so ist es halt, wie man in Bayern sagt.

Ich glaube allerdings, dass hier ein tiefer reichendes Problem liegt. Der Mangel an Perspektiven schlägt auf die Wirklichkeitserfassung durch. Wer nur Leute kennt und trifft, die so denken, wie man selbst, hat Mühe, sich vorzustellen, dass man auch ganz anders auf die Welt sehen könnte.

Wie sehr das Übermaß an guten Absichten den Blick trübt, hat die Wahl in Amerika gezeigt. Gottlob hatte Joe Biden am Ende die Nase vorne, das erspart eine peinliche Selbstbefragung. Ich finde es grundsätzlich befremdlich, wenn Journalisten mit Herzchen und Freudenschreien eine Wahl kommentieren. In dem Fall fiel der Jubel über den Sieg der Demokraten auch deshalb so ekstatisch aus, weil man damit die Frage umging, wie es Trump trotz lausiger Corona-Bilanz fast gelungen wäre, sich eine zweite Amtszeit zu sichern.

Klar, jeder Journalist weiß, dass es Trump-Fans gibt, irgendjemand muss das orange Monster ja wählen. Aber Abstecher in das Habitat des Trump-Wählers sind wie Safaris zu einer seltenen Spezies. Man besucht sie so, wie man Urwaldbewohner besucht. Nur mit weniger Neugier. Jeder Kopfjäger in Borneo kann mit mehr Sympathie rechnen als der wilde Mann im Weißen Haus.

Die politische Selbstabschließung des journalistischen Milieus schreitet unaufhaltsam voran. Vor ein paar Tagen sorgte eine Umfrage für Aufsehen, wonach 90 Prozent der Volontäre der ARD grün-rot wählen. Rot meinte dabei übrigens nicht die SPD, sondern vor allem die Linkspartei. In einigen kritischen Kommentaren wurde daraufhin so getan, als suche die ARD gezielt linke Volontäre aus. Ein Missverständnis. Die ARD rekrutiert nicht zu 90 Prozent Nachwuchs, der links-grün wählt. 90 Prozent des journalistischen Nachwuchses sind heute links-grün.

Ich war im März an meiner alten Ausbildungsstätte, der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Sagen wir es so: Wir hatten eine lebendige Diskussion. Als ich mich nach zwei Stunden verabschiedete, sagte die Sekretärin, sie habe noch nie erlebt, dass dem Referenten entgegengehalten wurde, er würde Unsinn verbreiten. Besonderen Widerspruch rief meine Einschätzung hervor, dass sich die meisten Journalisten auf seltsame Weise einig seien. Das wiederum fand ich ganz komisch, da die Empörung meinen Punkt eindrucksvoll zu bestätigen schien, wie ich meinte.

Es wird sich nicht viel ändern. Alle zwei Jahre sucht das Verlagshaus Gruner + Jahr einen neuen Lehrgang aus. Einer, der in der Auswahlkommission dabei ist, erzählte mir, dass sie neulich einen Bewerber hatten, der unvorsichtigerweise angab, im Studium durch die Hanns-Seidel-Stiftung gefördert worden zu sein. Allgemeines Stirnrunzeln. In der nächsten Runde war der arme Kerl auch nicht mehr dabei.

Irgendwie hat sich die Vorstellung festgesetzt, Redaktionen müssten die Gesellschaft abbilden, so als seien Medien betriebe eine Art multikulturelle Idealgesellschaft. Diverse Lobbyorganisationen arbeiten daran, den Anteil von Migranten zu heben. Dabei wird übersehen, dass Verlagshäuser keine gemeinnützigen Vereine, sondern Wirtschaftsunternehmungen sind, die auch keinen Demokratiepreis gewinnen wollen, sondern Leser und Käufer.

Ja, heißt es gerne, wenn sich die Verlage mehr für andere Stimmen öffnen würden, dann könnten sie sich ganz neue Leserschichten erschließen. Ich glaube nicht dran. Und selbst wenn dem so wäre: Die Zahl der Leser, die man mit lauter wichtigen Geschichten aus dem Randgruppen-Alltag gewinnt, steht in keinem Verhältnis zur Zahl derjenigen, die man einbüßt, weil sie an ihrer Zeitung oder Zeitschrift das Interesse verlieren.

Hinzu kommt, dass das Konzept, das hinter den Bemühungen steht, eine sehr oberflächliche Vorstellung von Vielfalt transportiert. Diese Vielfalt macht sich an ausländisch klingenden Namen oder am Hautton fest. Schaut man genauer hin, wird schnell klar, dass diejenigen, die als Stimmen der Vielfalt gelten, erstaunlich homogen denken und fühlen.

Kein Wunder, würde ich sagen: Sie teilen miteinander dieselben Bildungsabschlüsse, dieselben Stadtviertel, dieselbe kosmopolitische Lebensart. Würde man es mit der Vielfalt in Redaktionen wirklich ernst meinen, müsste zum Beispiel mal jemand vertreten sein, der mit der AfD sympathisiert. Oder ein Muslim, der davon überzeugt ist, dass Religion eine Sache ist, bei der der Spaß aufhört. Das ist mit Vielfalt selbstverständlich nicht gemeint.

Der Moderator Jörg Thadeusz, der in seinem Leben viele Preisverleihungen moderiert hat, zog nach dem Relotius-Debakel in einem kurzen Text für die „Welt“ ein vernichtendes Fazit. Es sei ihm bei den Jurysitzungen oft so vorgekommen, als stünde ein gewisses Weltbild fest, schrieb er. Wer das mit einer süffigen Geschichte möglichst prachtvoll bestätige, erhöhe seine Chance, nominiert zu werden. Journalistenpreise sind ein guter Gradmesser, was erwünscht ist und was nicht. Das prägt den Nachwuchs wie jedes Belohnungssystem.

Es lohnt sich, den Text von Thadeusz noch einmal zu lesen, man findet ihn leicht im Netz. Er ist, wie man sieht, bis heute gültig.

Wie uns die Regierung im Stich lässt

Die Politik hat jetzt die Gastronomie, die Konzertsäle und die Museen zugesperrt. Ob sich Menschen dort anstecken, weiß niemand. Das ist schon ziemlich verrückt. Noch verrückter ist: Man könnte es wissen, wenn man wollte

Die Kanzlerin wird viel wegen ihrer überragenden Intelligenz gelobt. Man kann lesen, dass sie ihren Gesprächspartnern an Auffassungsgabe und Weitsicht oft überlegen sei. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob das mit der Weitsicht wirklich zutrifft. Vielleicht ist es das Alter, vielleicht die Zahl der Amtsjahre – aber Angela Merkel scheint mir nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit zu sein.

Die Kanzlerin kann unbestritten toll mit Zahlen umgehen, in Mathematik ist sie ein Ass. Was exponentielles Wachstum bedeutet, versteht sie besser als die meisten Menschen. Ihre Hochrechnung der Infektionszahlen hat sich auf gespenstische Weise bewahrheitet. Sie hat sich nur im Monat geirrt. Wir haben die 19 200 Corona-Fälle am Tag, von denen sie sprach, schon Ende Oktober erreicht, nicht erst im Dezember.

Aber was folgt daraus? Ich dachte, Politik hieße, nicht nur Modellrechnungen anzustellen, sondern auch darüber nachzudenken, wie man sich auf das, was man erwartet, vorbereitet. Siebeneinhalb Monate sind seit dem ersten Lockdown vergangen, aber in Berlin agieren sie wieder so, als stünden wir am Anfang der Pandemie.

Wir haben keine Verfahren entwickelt, die es erlauben würden, dass man nicht jedes Mal an den Parlamenten vorbei das öffentliche Leben lahmlegen muss. In Schulen und Altenheimen warten sie nach wie vor auf die versprochenen Schnelltests. Ich frage mich ernsthaft, was sie in der Regierung all die Monate getrieben haben. Von der Kanzlerin hätte ich jedenfalls mehr erwartet, als dass sie die Bürger zur inneren Einkehr mahnt.

Wir haben jetzt die Gastronomie, die Konzertsäle und die Museen zugesperrt, aber ob sich Menschen dort überhaupt in nennenswerter Zahl anstecken, kann niemand sagen. Das Robert Koch-Institut hat vergangene Woche ein Schaubild zu den wichtigsten Infektionsquellen veröffentlicht.

Speisestätten machen danach nur einen Bruchteil der Ansteckungsorte aus, auch Kultureinrichtungen spielen bei der Verbreitung des Virus keine Rolle. Jetzt heißt es, das Bild sei unvollständig. Bei 75 Prozent der Infizierten sei unklar, wo sie sich mit dem Virus angesteckt hätten. Deswegen müsse man alles schließen, was entbehrlich sei.

Wir könnten es sehr viel genauer wissen, das ist das Verrückte dabei. Es wäre sogar relativ einfach, man müsste sich nur der Möglichkeiten der digitalen Welt bedienen. Stattdessen vertraut die Politik lieber dem Faxgerät und dem Telefon. Ich empöre mich selten, wie regelmäßige Leser meiner Kolumne wissen, aber hier ist es so weit.

68 Millionen Euro hat die sogenannte Corona-Warn-App gekostet. 20 Millionen Deutsche haben sie brav aufs Handy geladen. Nur wozu? Das letzte Mal, als ich die Warn-App öffnete, sagte sie mir: „Niedriges Risiko.“ Fand ich beruhigend. „Bisher keine Risikobegegnung.“ Noch beruhigender. Andererseits bin ich in den vergangenen zwei Wochen aus meiner Doppelhaushälfte auch kaum hinausgekommen, alles andere wäre also erstaunlich gewesen.

Neulich hatte ich mal zwei Risikobegegnungen. Leider konnte mir die App weder sagen, wann diese stattfanden, noch wo. Es hätte mich sehr interessiert zu wissen, wo ich Menschen zu nahe gekommen bin, die mit dem Virus infiziert waren. War es in der S-Bahn oder im Restaurant? Ich dachte, darum geht’s. Wenn ich wüsste, der Italiener ist das Problem, dann würde ich das „Cafe Dolce“ künftig meiden.

Dummerweise ist die App so konstruiert, dass alles anonym bleibt, auch der Ort, der einem gefährlich werden könnte. Wir haben wahrscheinlich die einzige Warn-App der Welt, die sagt: „Vorsichtig, du könntest dich anstecken, aber wir sagen dir nicht, wo.“ Im Grunde funktioniert das Ganze wie in der Geisterbahn, bei der der Nervenkitzel ja auch darin besteht, dass einem nicht gesagt wird, wo das Monster lauert. Irgendwann macht es: Huh!

Wenn Sie jetzt denken, das sei Polemik, dann habe ich einen Zeugen an meiner Seite, der über jeden Zweifel erhaben ist. Der bekannte Tech-Blogger Michael Seemann hat bereits im Juni ausführlich begründet, warum das dezentrale Design die Corona-Warn-App im Kampf gegen das Virus praktisch wertlos macht.

Im Prinzip könnte die App genau das leisten, was die Gesundheitsämter nicht mehr zu leisten in der Lage sind (und weshalb nun neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens verfügt wurden): eine Unterbrechung der Infektionsketten. Wir wissen, dass nicht alle Menschen gleichermaßen infektiös sind, sondern die eigentliche Gefahr von sogenannten Superspreadern ausgeht, also Leuten, die in kurzer Zeit sehr viele Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Die Virologen sprechen in so einem Fall von einem Cluster.

Mit der App wäre es ein Leichtes, diese Cluster zu erkennen. Das setzt allerdings voraus, dass die Daten zentral gespeichert würden, genau das hat man mit Rücksicht auf die Bedenken von Datenschützern verhindert. „Das frühe Festlegen auf die Dezentralität war ein Fehler“, schreibt Seemann. Er tröstete sich im Juni mit der Aussicht, „dass wir Covid-19 wahrscheinlich ganz prima ohne App in den Griff bekommen“. In dem Punkt hat er sich leider getäuscht.

Auch in der Politik ist inzwischen angekommen, dass man viel Geld für ein Programm ausgegeben hat, das im Alltag versagt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat die Corona-App vor zwei Wochen als völlig nutzlos bezeichnet. Da kann man ihm nur zustimmen. Ist etwas darauf gefolgt? Nein. Gibt es eine bayerische Initiative, endlich zu einer Variante zu kommen, die uns hilft, das Virusgeschehen besser zu verstehen? Auch das nicht.

Stattdessen zwingt man jetzt überall Wirte und Künstler in den Lockdown, ohne sagen zu können, ob das etwas bringt. Die selbst gewählte Ahnungslosigkeit liefert dabei absurderweise die Begründung: Da wir nicht wissen, wo man sich ansteckt, können wir nicht ausschließen, dass es Kinos, Theater und Restaurants sind. Aus dieser Logik gibt es kein Entrinnen.

Es wird jetzt behauptet, wenn nicht alles total anonym wäre, würden die Leute der App nicht vertrauen. Ich halte das für vorgeschoben. Google speichert jede Suche, jede Pornoseite, die einer anklickt, jede verbotene Zeile. Auch Amazon hält alles fest, sogar das, was Alexa bei einem zu Hause aufschnappt. Und die Deutschen? Haben überhaupt kein Problem damit, wie wild zu googeln und bei Amazon einzukaufen.

Ich glaube, die Angst vorm staatlichen Datenmissbrauch ist der Popanz von Leuten, die vom Datenschutz leben. Wäre ich Innenminister, würde ich den Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber als Gefährder einstufen. Es ist ja auch nicht so, dass wir in der Krise keine Freiheitsrechte antasten würden. Welche Grundrechte eingeschränkt wurden oder werden, um Infektionen zu vermeiden: Berufsfreiheit, Reisefreiheit, Versammlungsfreiheit, Bildungsfreiheit. Was nicht eingeschränkt wird und wurde: Datenschutz.

Immerhin wissen wir jetzt, wo die Kultur rangiert, mit der sich Politiker so gerne schmücken: Irgendwo auf der Ebene von Bordellen, Saunabetrieben und Fitnessstudios. Man habe den Freizeitbereich schließen müssen, hat Kanzleramtschef Helge Braun am Sonntag bei „Anne Will“ wiederholt, so als sei ein Klavier- oder ein Kabarettabend eine nette, aber letztlich unnötige Freizeitbeschäftigung.

Vielleicht sieht die Kanzlerin das wirklich so. Je länger sie regiert, desto mehr kommt die Pfarrerstochter in ihr durch. Der Rat von Angela Merkel in der Krise: einfach nach der Arbeit mal zu Hause bleiben und sich auf die Dinge im Leben besinnen, die wirklich zählen. Also Infektionsschutz durch Entsagung.

Dazu passt, dass wir angeblich alles tun, um das Weihnachtsfest zu retten. Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn es ein Datum gibt, das Unfrieden bringt, dann Weihnachten. Wann im Jahr lassen sich mehr Leute scheiden als zu Weihnachten? Auch die Suizidgefahr ist besonders hoch. Wenn es der Regierung wirklich ernst damit ist, Deutschland sicherer zu machen, wie sie sagt, dann wäre ein Verzicht aufs Weihnachtsfest dringend geboten. Das stände bei mir auf der Liste ganz oben.