Monat: März 2021

Die nächste Revolution

Der Fortschritt ist unerbittlich. Heute bezeichnet sich selbst Olaf Scholz als Feminist. Morgen wird „Feminismus“ zu den Worten gehören, die man wie „Mohrenkopf“ oder „Zigeuner“ nur noch mit Stirnrunzeln vernimmt

Lady Bitch Ray berät jetzt die SPD, habe ich das schon erwähnt? Wenn Sie nicht auf Anhieb vor Augen haben, von wem die Rede ist: Lady Bitch Ray ist eine deutsche Pornorapperin, die erstmals überregionale Bekanntheit erlangte, als sie dem TV-Moderator Oliver Pocher während einer Fernsehsendung eine Dose mit Vaginalsekret überreichte.

Anfang des Monats konnte der Parteivorstand erste Ergebnisse der Zusammenarbeit vorlegen. „Zu Feminismus gehört es auch, sich von den binären Geschlechterkonstruktionen zu trennen“, zitierte das höchste Gremium der Sozialdemokraten die Rapperin.

Sich von binären Geschlechterkonstruktionen trennen, wird jetzt der eine oder andere vielleicht fragen: Ist damit gemeint, dass man nicht mehr in Mann und Frau unterscheidet? Ja, so ist es. Gehört ebenso der Vergangenheit an wie männliche Kanzlerkandidaten.

Die Rapperin hat sich deshalb auch gleich Olaf Scholz vorgenommen. Mit jedem seiner Ämter habe er einer Frau den Job weggenommen, warf sie ihm vor, worauf Scholz tapfer erwiderte, er sei begeistert von der These. Olaf Scholz sieht sich jetzt als intersektioneller Feminist, wie er bei der Gelegenheit zu Protokoll gab. Oder war es intersexueller Feminist? Egal, jedenfalls irgendwas mit Feminismus.

August Bebel, Willy Brandt, Peter Glotz – nun als Vordenkerin also Lady Bitch Ray: Auch so kann Fortschritt aussehen. Statt sich immer nur um sterbenslangweilige Themen wie Mütterrente oder Mindestlohn zu kümmern, endlich mal eine Sache, die auch bei den Leuten Eindruck macht, die im Leben nicht auf die Idee kommen würden, SPD zu wählen.

Manchmal frage ich mich, ob allen klar ist, welche Revolution sie mit dem Ende der Geschlechtergrenze auf den Weg bringen. Ich prophezeie: Schon das Wort Feminismus wird man in wenigen Jahren nicht mehr unbekümmert aussprechen. So wie „Mohrenkopf“ oder „Zigeuner“ wird es zu den Worten gehören, die man mit Stirnrunzeln vernimmt. Feministinnen? Sind das nicht die Leute, die glaubten, es gäbe vor allem zwei Geschlechter? Wie rückschrittlich ist denn das!

Auch im Praktischen sind die Konsequenzen weitreichend. Die Quote, die heute noch als Grundbedingung der Gleichberechtigung gilt, kann man vergessen. Wenn etwas auf der binären Ordnung aufbaut, dann die Vorstellung, dass Männer und Frauen gleichermaßen berücksichtigt werden müssten.

Davon abgesehen: Wie will man einen Mann daran hindern, auf dem Frauenplatz zu kandidieren oder umgekehrt eine Frau auf dem Männerticket? Er oder sie müssen nur sagen, dass sie sich nicht mehr eindeutig zuordnen wollen, und schon laufen sie außerhalb der Konkurrenz. Klingt wie ein Witz, könnte aber schon bald Wirklichkeit sein.

Bei der diesjährigen Berlinale haben sie die neue Ordnung bereits umgesetzt. Statt Preise für die beste Darstellerin und den besten Darsteller zu vergeben, gab es nur noch eine Auszeichnung für die beste Leistung in einer Haupt- und Nebenrolle. Die Auszeichnungen im Schauspielfach nicht mehr nach Geschlechtern zu trennen sei ein Signal für ein gendergerechteres Bewusstsein in der Filmbranche, erklärten die beiden Festivalleiter, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Große Überraschung beim Verein „Pro Quote Film“, der sich seit Jahren für eine angemessene Würdigung weiblicher Schauspieler einsetzt. So war das mit der gendergerechten Zukunft selbstverständlich nicht gemeint.

Viele FeministInnen ziehen es vor, die Zeichen der Zeit zu ignorieren. Sie denken, der Sturm werde an ihnen vorbeiziehen. Aber da kann ich aus Erfahrung sagen: Den Geschlechterfortschritt in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

Erinnern Sie sich noch an das Paritätsgesetz, das Grüne und Sozialdemokraten in Brandenburg eingebracht haben? Endlich sichtbare Gleichberechtigung auch im Parlament, so hatten es sich die Befürworter der Gesetzesinitiative gedacht. Dann erhob sich die Frage, wo denn das dritte Geschlecht bleibe.

Na, das könne ja entweder auf der Frauen- oder der Männerseite kandidieren, hieß es zur Antwort. Das ist etwa so, als würde man einer Transperson sagen, sie solle sich nicht so anstellen: Sie könne doch einfach als Mann oder als Frau durchs Leben gehen. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich die Reaktionen in der Trans-Community vorzustellen.

Es gibt sogar schon ein Schimpfwort für Frauen, die stur an der Vorstellung festhalten, man müsse jetzt erst mal den Frauen zu ihrem Platz verhelfen. Man spricht von Terfs. Das ist die Abkürzung für Trans-Exclusionary Radical Feminism, also: Trans-ausschließender Feminismus. Um sich als Terf zu qualifizieren, reicht es, dass man Menstruation für eine Sache hält, die Frauen exklusiv haben.

Wie weit die Sache gediehen ist, sieht man bei der Diskussion ums Gendern. Selbst die Dudenredaktion ist jetzt dafür. Ein Argument lautet, man müsse das weibliche Geschlecht sichtbarer machen. Aber wenn es darum ginge, würde es ja reichen, konsequent weibliche Formen zu benutzen. Oder das Binnen-I aus der Mottenkiste zu holen. Zur Auswahl steht inzwischen aber der Genderstern beziehungsweise der Genderdoppelpunkt, um denjenigen zu Sichtbarkeit zu verhelfen, die sich der heteronormativen Ordnung verweigern.

Wir stehen auch grammatikalisch vor einer neuen, aufregenden Entwicklung. Im „Süddeutsche Zeitung Magazin“ fand sich neulich ein langes Porträt der Autorin Hengameh Yaghoobifarah. Die Redaktion hatte durchgehend die Personalpronomen mit einem weiteren Sternchen versehen. Statt „sie“ stand dort „sie*“, statt „ihre“ immer „ihre*“. Eine Fuß – note klärte darüber auf, dass sich die Autorin „als non-binär identifiziert“. Sie hatte die korrekte Schreibweise zur Bedingung für ihre Kooperation gemacht.

Viele haben darüber gespottet. Auch in der Redaktion der „Süddeutschen“ gab es eine heftige Diskussion. Wo kommen wir hin, wenn jeder verlangen kann, welche grammatische Form wir in Porträts über ihn benutzen, empörten sich einige Redakteure.

Ich begrüße die Entwicklung, ich sehe da großes Potenzial. Ich zum Beispiel werde mich künftig nicht nur als nicht binär, sondern auch als nicht weiß identifizieren. Wenn das Geschlecht kein Gefängnis mehr sein soll, dann darf es doch die Hautfarbe erst recht nicht sein.

Biologen können einem schnell erklären, dass es so etwas wie Rasse nicht gibt. Zwischen zwei Menschen unterschiedlicher Hautfarbe besteht genetisch kein größerer Unterschied als, sagen wir, zwischen einem Schweden und einem Finnen. Solche Unauffälligkeit kann man beim biologischen Geschlecht nicht behaupten.

Ich werde mein Twitter-Profil und meinen Instagram- Account entsprechend ändern. Wenn mich das nächste Mal eine Redaktion anfragt, werde ich darauf bestehen, dass man mich korrekt als Autor vorstellt, der sich der Einteilung in Hautfarben verweigert. Wo ich darüber nachdenke: Was ist mit dem Alter? Warum soll der Geburtstag, ein nun wirklich völlig willkürliches Datum, darüber entscheiden, wie man jemanden sieht und einordnet?

Es braucht, zugegebenermaßen, hier und da noch etwas Überzeugungsarbeit. Nicht jeder weiß auf Anhieb, wie man Menschen, die sich gängigen Zuschreibungen verweigern, korrekt anspricht. Vor allem ältere Menschen zeigen sich schnell überfordert. Wie man lesen konnte, hatte die intersektionelle SPD gerade einen peinlichen Vorfall mit der Chefin ihrer Grundwertekommission, der ehemaligen Bundespräsidentenkandidatin Gesine Schwan, aufzuarbeiten.

Frau Schwan hatte auf einem Online-Forum die Schauspieler:in Heinrich Horwitz, die sich als nicht binär versteht, als Mann angesprochen. Sie hatte vom Vornamen auf das Geschlecht geschlossen, ein Fauxpas, der in Teilen der Community helle Empörung hervorrief. Die Empörung war so groß, dass sich die Parteivorsitzende Saskia Esken gezwungen sah, sich bei den Betroffenen für diesen Vorgang zu entschuldigen. „Die mangelnde Sensibilität im Umgang mit den Gäst*innen aus Euren Reihen beschämt uns zutiefst“, schrieb sie.

#ErsteSein lautet der Hashtag, unter dem die Kampagne für den Aufbruch in eine gendergerechte Zukunft steht. Ich bin dabei. Sind Sie es auch?

Irgendwie nicht so gut gelaufen

Wollen sie uns in Berlin in den Wahnsinn treiben? Jede Antibabypille hat ein höheres Risiko als der Impfstoff von AstraZeneca, trotzdem wurde er gesperrt. Was kommt als Nächstes? Karl Lauterbach als Gesundheitsminister?

Ein Freund hat mich ermahnt. Ich sollte bei Corona mal eine Pause einlegen, sagte er. Ob es nicht etwas anderes gäbe, worüber ich schreibe könnte? Irgendetwas halbwegs Unverfängliches wie Rassismus oder die Lage der CDU. Sonst würde ich am Ende noch mit der Mistgabel in der Hand vorm Kanzleramt enden.

Er hat ja recht, man soll sich nicht in eine Sache verbeißen. Ich hatte es mir fest vorgenommen: eine Woche ohne Corona. Lady Bitch Ray berät jetzt den SPD-Parteivorstand, das ist doch mal ein Thema. Aber dann platzte am Montag die Nachricht rein, dass die Regierung wegen eines erhöhten Thromboserisikos bis auf Weiteres die Impfung mit AstraZeneca verboten habe.

Schreiben Sie es meiner Enttäuschung zu. Ich war so nah dran. Meine Frau ist im achten Monat schwanger. Jede Schwangere darf zwei Menschen ihres Vertrauens benennen, die in der Impfordnung automatisch noch oben rücken. Ich sah mich schon bei meinem Hausarzt sitzen und den ersehnten Schuss in den Arm empfangen.

Die ganze Impfkampagne gerät ins Rutschen. Wir liegen bei den Impfungen ohnehin weit hinter Plan, während gleichzeitig die Zahl der Infizierten wieder steigt. Was denken sie sich in Berlin? Wollen sie uns in den Wahnsinn treiben?

Wie groß meine Verzweiflung ist, können Sie daran ermessen, dass ich mir im ersten Schock Karl Lauterbach als neuen Gesundheitsminister wünschte. Lauterbach! Den Mann, der für Markus Lanz im deutschen Bundestag sitzt, um die Deutschen mit immer neuen Horrorzahlen zu ängstigen. Der Prophet der salzlosen Kost. Der Champion des solarbetriebenen Grillens.

Wir können uns sofort darauf einigen, dass Lauterbach eine entsetzliche Nervensäge ist. Der rheinische Singsang, mit dem er seine Schreckensszenarien vorträgt, bringt selbst Krokodile zum Weinen. Anderseits hat er oft recht behalten, vor allem mit seinen Vorschlägen, was man besser machen könnte.

Lauterbach hat schon im vergangenen Sommer darauf hingewiesen, dass sich der Staat um die Impfstoffproduktion kümmern müsse. Er hat gefordert, die Versorgung der Bevölkerung mit Selbsttests sicherzustellen. Er hat darauf gedrängt, in allen Klassenzimmern Lüftungsgeräte zu installieren. Und er ist jetzt auch derjenige, der entschieden der Entscheidung widerspricht, AstraZeneca nicht mehr zu verimpfen.

„Ich wäre für Lauterbach, den Pragmatiker, nicht für Lauterbach, den Talkshow-Schreck“, schrieb ich auf Twitter. Der Tweet hat mir Lob von ungewohnter Seite eingebracht. Selbst Jan Böhmermann hat mich weiterempfohlen. Man kann sich seine Fans nicht aussuchen.

Ich glaube, die Entscheidung des Gesundheitsministers, 1,7 Millionen Impfdosen vorübergehend zu sperren, ist ein Wendepunkt. Selbst die gutwilligsten Menschen geraten jetzt an ihre Grenze. Es gibt das harte Lager der Impfgegner, das sich bestätigt fühlt. Diese Leute sind für jede schlechte Nachricht aus Berlin dankbar. Aber über alle anderen senkt sich eine schwarze Wolke der Depression.

Es ist verrückt: Seit einem Jahr hält die Politik das Land im Ausnahmezustand, aber wenn es darauf ankommt, den Ausnahmezustand zu nutzen, um beim Impfen voranzukommen, tut die Regierung so, als hätten wir alle Zeit der Welt. Verfassungsrechtliche Bedenken werden kühl zur Seite geschoben – eine Mitteilung aus dem Paul-Ehrlich-Institut und im Kanzleramt hält man vor Schreck den Atem an.

In Deutschland hat man bei sieben Geimpften ein Blutgerinnsel entdeckt? Oh, da müssen wir jetzt erst mal ganz sorgfältig prüfen!

Das ist der Fluch der Wissenschaftshörigkeit. Es ist verführerisch, sich auf Koryphäen zu berufen, die dies und jenes fordern. Wenn es schiefgeht, war man nicht schuld. Irgendwann ist man allerdings bei der Selbstaufgabe der Politik.

Es braucht Mut, sich über die Empfehlung der Impfkommissionen hinwegzusetzen. Andererseits: Was spräche dagegen, AstraZeneca freizugeben? Ich würde mir sofort einen Schuss setzen lassen. Wenn ich die Wahl habe zwischen dem (hohen) Risiko, mir Covid einzuhandeln, und der (niedrigen) Wahrscheinlichkeit, eine Thrombose davonzutragen, entscheide ich mich immer für die Thrombose. Ich kenne viele, die so denken wie ich. Leider werden wir nicht gefragt.

Allen, die sich jetzt vor der Corona-Impfung fürchten, kann man nur raten, nie auf einen Beipackzettel zu sehen. Haben Sie mal auf die Nebenwirkungen einer ordinären Ibuprofen 400 geschaut? Da wird einem schwindlig. Oder auf die Liste der unerwünschten Folgen, die die Einnahme von Antibabypillen auslösen kann? Thromboserisiko: riesig.

Von 10 000 Frauen entwickeln zwischen fünf bis zwölf ein Blutgerinnsel in ihrem Körper. Zum Vergleich: Wir reden bei AstraZeneca von 37 Verdachtsfällen, bei insgesamt 17 Millionen Impfungen. Wahnsinn, dass Antibabypillen noch frei verfügbar sind, ohne dass der Gesundheitsminister eingreift.

Jede Entscheidung hat Konsequenzen, auch diejenige, alles anzuhalten. Am Dienstag wurde zunächst einmal der Impfgipfel abgesagt, auf dem sich die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen verständigen wollten. Auch der Terminplan für die Impfkampagne der Hausärzte, die im April anrollen sollte, wird nicht mehr zu halten sein.

Man kann sich ausrechnen, wie viele Menschenleben der Impfstopp kostet. Ein Journalist des „Economist“ machte es vor: Wenn man 100 000 Menschen im Alter von über 50 Jahren impft, rettet man 15 Leben. Bei noch 1,7 Millionen ausstehenden Impfdosen und einem Zeitverzug von einer Woche wären das 1785 Tote , die man hätte verhindern können. Das ist Risikoabschätzung am Limit: Ein Impfstoff wird gestoppt, weil er in 0,00044 Prozent der Fälle Probleme verursacht – dafür akzeptiert man ein Sterberisiko, das in der Altersgruppe ab 50 Jahren bei 0,6 Prozent und darüber liegt.

Ich glaube, uns holt die deutsche Krankheit ein. Eine unselige Mischung aus Perfektionswahn, Überbürokratisierung, Risikoaversion und Uneinsichtigkeit. „Deutschland erweist sich als bösartige Karikatur seiner selbst“, schrieb Samiha Shafy mit dem Blick der aus der Schweiz Zugezogenen in der „Zeit“: „Missgünstig debattierend, sich selbst blockierend und darum fürchterlich, mörderisch träge.“ Ich wünschte, ich könnte ihr widersprechen. Aber mir fällt beim besten Willen kein Gegenargument ein.

In England impfen sie inzwischen aus dem Taxi he raus, AstraZeneca natürlich. Wir gehen einen anderen Weg. Wir sorgen dafür, dass es beim Impfen gerecht zugeht. Statt sich darum zu kümmern, dass möglichst viele Leute geimpft werden, achten wir darauf, dass sich in der Impfschlange niemand nach vorne drängelt. Lieber lassen wir Hunderttausende Impfdosen im Depot vergammeln, als dass wir hinnehmen, dass einer seinen Schuss bekommt, bevor er an der Reihe ist.

Es gibt sogar einen Gesetzentwurf, der verhindern soll, dass sich jemand an der Impfschlange vorbeischummelt. Impfmogler müssen demnach mit einem Bußgeld von 25.000 Euro rechnen. Wie man hört, war es die SPD, die auf eine solche Regelung drängte. Mit Solidarität kennen sie sich bei den Linken aus, auch mit der erzwungenen.

Deshalb wird es auch mit dem Vorschlag nichts werden, dass der ungeliebte Impfstoff an diejenigen ausgegeben wird, die sich von den Warnungen des Paul-Ehrlich-Instituts nicht schrecken lassen. AstraZeneca einfach freigeben? Das würde ja bedeuten, die Impfordnung zu umgehen!

Das Ganze sei irgendwie nicht so gut gelaufen, sagte der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, Anfang des Monats. Das kann man so sehen. Erst hieß es, der Impfstoff sei für über 65-Jährige nicht geeignet, dann war er es plötzlich doch. Jetzt ist die Verwirrung komplett, daran ändert auch die Wiederzulassung nichts.

Am Morgen erklären führende Politiker, sie würden selbstverständlich dem Stoff aus Oxford vertrauen, am Nachmittag ist er aus dem Verkehr gezogen. Wer sich nun noch impfen lässt, der ist wirklich verzweifelt.

Wo bleibt der Protest?

Es wird Zeit, das wir uns unser Leben zurückholen. Lasst uns den Selbsttest bei Aldi kaufen und den Kaffee wieder draußen trinken. Das Verweilen auf Stühlen im Freien ist verboten? Nehmen wir einen Klappstuhl mit!

Aldi und Lidl übernehmen die Versorgung der Deutschen mit Schnelltests. Endlich mal eine gute Nachricht. Damit besteht Aussicht, dass wenigstens das Testen funktioniert.

Alle schimpfen über Jens Spahn. Der Gesundheitsminister hält die Organisation von Massentests für eine Aufgabe unter seiner Würde, wie man in der „Bild“ lesen konnte. Er verstehe nicht, warum er sich als Bundesminister überhaupt mit dieser Frage beschäftigen müsse, soll er in einer Sitzung gesagt haben.

Ein Glück, dass Spahn das so sieht. Stellen wir uns vor, er hätte nach den Masken und dem Impfen auch die Zuständigkeit für die Schnelltests an sich gezogen? Nicht auszudenken, was dann wieder für ein Chaos herrschen würde. Mit den ersten Testkits wäre frühestens im Mai zu rechnen. Und der Bezug würde auch nur gegen Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung erfolgen beziehungsweise gemäß einer Testordnung, die streng zwischen Gruppe eins, zwei und drei priorisiert.

Ein Gesundheitsminister, der sich heraushält – eine Kanzlerin, die sich lieber Infektionskurven ansieht, statt einen Plan zu entwerfen, wie man die Pandemie in den Griff bekommen könnte: Es wird Zeit, dass wir die Dinge selbst in die Hand nehmen. Wenn die Politik unwillig ist, ihre Aufgaben zu erfüllen, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als Eigenverantwortung zu zeigen.

Heißt es nicht immer: Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, frage dich, was du für dein Land tun kannst? Voilà! Der erste Schritt wäre, nicht länger darauf zu warten, was einem Politiker als Nächstes vorschreiben, sondern sich frei von Vorschriften und Anweisungen zu machen. Nannte man vor der Krise bürgerschaftliches Engagement, gilt heute als revolutionärer Akt.

Die Deutschen sind ein wahnsinnig geduldiges Volk. Inzwischen hat uns sogar Marokko im Impfvergleich überholt. In Israel sind sie jetzt dazu übergegangen, in den wieder geöffneten Kneipen und Bars zu impfen. Wer eine Bloody Mary bestellt, bekommt dazu gleich einen Schuss in den Arm.

Bei Phoenix war die Israel Korrespondentin der ARD, Susanne Glass, zu Gast, die mit Schauder in der Stimme davon berichtete, dass der israelische Staat im Gegenzug für den Impfstoff die Daten seiner Bürger an Pfizer weitergibt. Horror! Wo bleibt der Datenschutz?

Ich bin sicher, Frau Glass weigert sich bis heute auch standhaft, etwas bei Amazon zu bestellen oder nur zu googeln. Mit jedem Klick bei Amazon oder Google geben wir eine Datenspende, die weit über das hinausgeht, was Pfizer aus Israel bekommt. Und die ist dann selbstverständlich nicht mehr anonym.

Ich kann mich nicht beklagen. Ich sitze am Schreibtisch, also dort, wo ich meistens sitze. Wenn ich mir die Beine vertreten will, öffne ich die Verandatür und stehe im Garten. Bis Burda in die Knie geht, muss einiges passieren.

Aber was ist mit denen, die eine kleine Modeboutique haben oder ein Restaurant oder ein Hotel? Eine Kollegin erzählte mir, sie sei am Wochenende durch ihre Heimatstadt Erfurt gegangen: Auf der Langen Brücke hätten die Einzelhändler die Fenster ihrer Geschäfte mit schwarzen Traueranzeigen verklebt. Noch zwei Wochen und die Innenstadt von Erfurt ist tot. So wie die Innenstadt von Marburg. Oder die von Göttingen. Oder die von Münster.

Ich frage mich seit Längerem, was die Verbandsvertreter eigentlich treiben. Wo sind die Stimmen aus dem Handel, dem Hotelgewerbe, der Gastronomie? Warum hört man kaum Protest?

Wer sich nicht bemerkbar macht, wird vergessen, so ist es in der Politik. Dass es die Haarlänge der Deutschen auf die Tagesordnung der Ministerpräsidentenkonferenz geschafft hat, darf man als Triumph des deutschen Friseurgewerbes verstehen. Die Friseure haben erkennbar den Bogen raus, wie man Druck erzeugt.

Die Erwartung der Obrigkeit, dass die Bürger den Anweisungen von oben folgen, korrespondiert mit dem Versprechen, alles zu tun, Schaden von ihnen abzuwenden. Folgsamkeit gegen Schutz. Aber was, wenn das Versprechen einseitig aufgekündigt wird? Eine naheliegende Antwort wäre: Wenn ihr euren Teil des Deals nicht einhaltet, schulde ich auch nicht länger Gehorsam.

Mich erreichten über die Woche mehrere Zuschriften von Lesern, in denen ich für mein harsches Urteil über Angela Merkel gerügt wurde. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich diesmal zurückzuhalten. Aber dann sah ich Merkels Kanzleramtschef Helge Braun im Fernsehen, und alle guten Vorsätze waren vergessen.

In den Porträts über Braun habe ich gelesen, was für ein umsichtiger Mann er sei, erfahrener Mediziner, besonnener Krisenmanager. Wenn ich Helge Braun sehe, sehe ich einen vorzeitig gealterten Mann, der immer so wirkt, als ob er gleich in Tränen ausbrechen würde.

Angela Merkel hat ein Faible für weiche, konturlose Männer, die eine seltsame Befriedigung daraus ziehen, die Wünsche ihrer Chefin durchzustellen. Dummerweise sind sie total aufgeschmissen, wenn sie selbst führen sollen. Das war in der Jobbeschreibung nicht vorgesehen.

Als Braun im Fernsehen auf das Versagen bei der digitalen Nachverfolgung von Infektionen angesprochen wurde, antwortete er nur matt, er verstehe nicht, warum der Staat alles anbieten müsse. Das sagt der Mann, der gleichzeitig nichts dabei findet, Kindern vorzuschreiben, wie viele Freunde sie noch sehen dürfen. Der „Spiegel“- Kolumnist Sascha Lobo nennt das Flip-Sätze: Sätze, bei denen man ausflippt.

Lobo ist ebenfalls Leidtragender der Krise. Betroffenheit schärft manchmal den Blick. Seine Haupteinnahmequelle sind Vorträge, in denen er Leuten, die Angst vor dem Internet haben, die digitale Welt erklärt. Vor dem Lockdown lief das prima, seit einem Jahr läuft nichts mehr.

Warum nicht den Kanzleramtschef beim Wort nehmen? Würde ich den Einzelhandelsverband leiten, dann würde ich jetzt einen nationalen Öffnungstag verkünden. Hört zu, wäre mein Empfehlung an die Verbandsmitglieder: Ab Montag machen wir alles auf. Sollen sie doch in jeden Schuhladen und jedes Spielzeuggeschäft einen Polizisten schicken, wenn sie meinen, das sei ungesetzlich.

Sie denken, der Vorschlag ist zu radikal? Verglichen mit dem, was die Gelbwesten in Frankreich veranstaltet haben, ist es ein ziemlich moderater Vorschlag. Kein Benzin auf der Straße, keine umgestürzten Autos – nur eine leicht angelehnte Tür, an der ein „Wir haben geöffnet“-Schild hängt. Ein Vorwurf an Leute wie mich lautet, wir würden die Wirtschaft über die Gesundheit stellen. Wer glaubt, das seien zwei unterschiedliche Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, sollte einmal mit Menschen reden, die jetzt sieben Monate Berufsverbot hinter sich haben.

Vor ein paar Monaten stand im „Freitag“ ein erschütternder Bericht über eine junge Schauspielerin, die ihre erzwungene Untätigkeit nicht mehr ertrug und sich das Leben nahm. Ist sie wegen den Corona- Maßnahmen gestorben? Niemand wird es mit Sicherheit sagen können. Aber wenn man ihren Kollegen glauben kann, dann liegt es nahe, einen Zusammenhang zu vermuten.

Es ist Zeit, dass wir uns unser Leben zurückholen. Lasst uns den Selbsttest bei Aldi kaufen, wäre mein Vorschlag. Setzen wir unsere Masken auf und gehen nach draußen. Das Verweilen auf Stühlen im Freien ist verboten? Nehmen wir einen Klappstuhl mit!

Und wenn wir auf die Impfordnung pfeifen, klappt es möglicherweise sogar irgendwann mit dem Impfen. In jeder Grippesaison impfen die Hausärzte in Deutschland innerhalb weniger Wochen 20 Millionen Menschen. Wie sie das schaffen? Sie fragen nicht bei Dr. Braun im Kanzleramt nach, ob sie das auch dürfen.

Merkel kaputt

Nichts geht voran, alles misslingt: Mittlerweile nimmt die Untätigkeit der Regierung Merkel groteske Züge an. Aber statt den Kurs zu ändern, schottet sich die Kanzlerin einfach gegen die Wirklichkeit ab

In den letzten Monaten seiner Kanzlerschaft war Helmut Kohl vor allem mit sich selbst beschäftigt. Gegen die Welt außer halb des Kanzleramts richtete sich der Kanzler der Einheit in einer heimeligen Gegenwirklichkeit ein, in der alle Störungen auf ein Minimum reduziert waren.

Besucher bekamen den guten Rat, ihr Anliegen in wenigen knappen Sätzen vorzutragen, weil sie danach nicht mehr zu Wort kämen. Am Abend versammelten sich die Getreuen im Kanzlerbungalow, wo sie dann den immer gleichen Geschichten und Anekdoten lauschten, bis der Chef endlich die Runde aufhob.

Es soll vorgekommen sein, dass sich der pflichtergebene Kanzleramtschef Friedrich Bohl unter dem Tisch eine Nadel in den Schenkel rammte, um sich vor dem Einschlafen zu bewahren. Vorzeitige Absentierungen waren möglich, wurden aber als Unartigkeit beziehungsweise charakterliche Unzuverlässigkeit vermerkt.

Je länger ich Angela Merkel beobachte, desto mehr fühle ich mich an die Endphase der Amtszeit Kohl erinnert. Größere Zusammenkünfte in trauter Runde müssen Coronabedingt unterbleiben. Merkel neigt auch nicht zum ausufernden Vortrag, in der Hinsicht ist sie bis heute diszipliniert. Aber was den Blick auf sich selbst angeht, hat sie die gleiche Rührung erfasst, die Kohl heimsuchte. Man muss nur eines der Interviews lesen, die sie in den letzten Wochen gegeben hat, um eine Ahnung zu bekommen, wie dankbar sie sich ist.

Leider verbindet Kohl und Merkel auch der Attentismus der Spätphase. Nichts geht voran, alles misslingt. Aber irgendwie ist das auch egal. Gerade wurde die Ausgabe von Selbsttests ein weiteres Mal verschoben. Der brave Jens Spahn hatte den Start für den 1. März verkündet. Endlich mal ein Erfolg, dachte er. Dann pfiff ihn die Kanzlerin zurück. Jetzt soll es nächste Woche losgehen. Oder Ende März. Das dafür aber ganz sicher. Also vielleicht.

Ich habe Angela Merkel immer gegen die Kritiker verteidigt, die glauben, dass die CDU zur alten Größe zurückfände, wenn sie nur endlich die Veränderungen rückgängig machen würde, die Merkel der Partei zugemutet hat. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass es besser wäre, die Bundeskanzlerin würde möglichst bald ihren verdienten Ruhestand antreten. Jeder Tag mit ihr an der Spitze ist für das Land ein verlorener Tag.

Auch bei Kohl zählten die Beobachter am Ende die Tage bis zum Schluss. Der Unterschied ist allerdings: Bei Kohl steckte das Land nicht in seiner schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Reformstau, der ihm zur Last gelegt wurde, war eine verschleppte Steuerreform. Was wären wir froh, wir hätten es nur mit einer Flaute im Steuerrecht zu tun. Der Merkel Stillstand kostet Menschen buchstäblich die Existenzgrundlage.

Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht in Rage schreibe. Zu viel Emotion ist als Kolumnist nicht bekömmlich. Ich schalte den Fernseher aus, wenn Angela Merkel auftaucht. Ich ertrage es einfach nicht mehr: die tantenhafte Selbstzufriedenheit, mit der jede Nachfrage weggebügelt wird, die Nachlässigkeit in der Wortwahl, die ein fundamentales Desinteresse an den Folgen der eigenen Politik verrät.

Wenn Angela Merkel in einem Nebensatz fallen lässt, dass man Schulen, Theater und Sportvereine öffnen werde „und eines Tages die Hotels“, ist das für Menschen, deren Existenz an so einem Hotel hängt, ein Satz, der sie um den Schlaf bringt. Eines Tages? Auf FOCUS Online kam eine Hotelbesitzerin zu Wort, die berichtete, dass sie von diesem Satz jetzt nachts träume.

Vielleicht gibt es eine Altersgrenze, die man als Regierungschef nicht überschreiten sollte. Möglicherweise stumpft einen der Job auch einfach ab. Kanzler können nicht jeden Tag in Tränen zerfließen. Wer Entscheidungen treffen muss, die tief in das Leben anderer Leute eingreifen, braucht eine gewisse Härte und auch innere Kälte. Aber man sollte als Kanzler zumindest zu erkennen geben können, dass man weiß, was man den Bürgern zumutet.

Mittlerweile nimmt die Untätigkeit groteske Züge an. Seit Wochen heißt es, der Inzidenzwert müsse stabil bei 35 liegen, weil alles an der Funktionstüchtigkeit der Gesundheitsämter hänge. Aber wenn es darum geht, die Gesundheitsämter in die Lage zu versetzen, ihrer Arbeit nachzugehen, fühlt sich niemand in der Regierung zuständig.

Die „Welt am Sonntag“ hat vorletzte Woche bei den Ämtern nachgefragt, wie viele die neue Software benutzen, damit es endlich bei der Kontaktverfolgung vorangeht. Antwort: 84 der insgesamt 375 Gesundheitsämter in Deutschland haben das Programm in Betrieb. Ein Drittel hat noch nicht einmal die notwendigen Verträge unterzeichnet.

Viele Behörden vertrauen lieber weiter auf das Papierverfahren, bei dem der Namen der Infizierten und ihrer Angehörigen auf 16 verschiedenen Formularen eingetragen werden muss. Ein Gesetz würde reichen, um diesen Irrsinn abzustellen. Aber niemand in Berlin kann sich dazu aufraffen, es auf den Weg zu bringen. Lieber wird der Stillstand verlängert.

Es gibt keine Idee, keinen Plan, wie es weitergehen soll. Um Fragen zu entgehen, schottet man sich ab. Mitte Februar waren die Vertreter von 40 Wirtschaftsverbänden in Berlin. Gerne hätten die Unternehmer ihre Kanzlerin gesprochen, um ihr zur schildern, wie die Welt außerhalb des Kanzleramts aussieht. Merkel fand leider keine Zeit für ein Treffen.

Statt ihrer musste der arme Peter Altmaier ran, von dem jeder weiß, dass er schon mit der Auszahlung der versprochenen Nothilfen überfordert ist. Der Mann gibt eine so traurige Figur ab, dass die nach Berlin gereisten Wirtschaftsvertreter jeden Rabbatz unterließen, aus Angst, der Minister würde unter dem Druck zusammenbrechen.

Es gibt auch eine bemerkenswerte Regression ins Nationale. Andere Länder sind entweder zu klein oder zu groß oder zu asiatisch, um sie mit Deutschland zu vergleichen. So sitzt die Kanzlerin in kleiner Runde und diskutiert statt Impfstrategien lieber hingebungsvoll Lockdown Szenarien. Soll man den Bürgern den Zugang zu Klobrillen und Kabelschneidern ermöglichen oder auch zu Büchern? Und was ist wichtiger für die Volkshygiene: Friseure oder Fußpfleger? Wenn es nicht so schrecklich wäre, man fände aus dem Lachen kaum heraus.

Mir ist unbegreiflich, dass über 60 Prozent der Deutschen in Umfragen immer noch Vertrauen in die Führungskraft der Regierung bekunden. Was ist mit den Menschen los? Muss man ihnen erst eine Fliegerbombe aufs Haus werfen, dass sie die viel gelobte Umsicht der Regierungschefin in Zweifel ziehen?

Andererseits: Einem Gutteil der Wähler geht es wie der Kanzlerin. Sie spüren von den verhängten Maßnahmen nicht viel. Wer älter als 60 Jahre ist, braucht keine Bars und Clubs. Er findet es im Gegenteil ganz angenehm, wenn das Leben ein wenig runtergedimmt ist. Das nimmt einem das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Mit der Stilllegung der Innenstädte geht auch eine spürbare Reduktion des Geräuschpegels einher. Wer eine Vorstellung davon bekommen will, wie die grüne Idealstadt aussieht, der muss sich nur Berlin unter Corona Bedingungen ansehen. Mein Traum von Großstadt ist das nicht, aber ich komme ja auch nicht aus Baden-Württemberg oder der ostdeutschen Provinz.

Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Helmut Kohl und Angela Merkel, das sollte nicht unerwähnt bleiben. Hinter Kohl waren in den Medien am Ende alle her. „Kohls Macht zerfällt“, „Wie lange noch?“, „Kohl kaputt“, lauteten typische „Spiegel“ Zeilen in den neunziger Jahren. An Angela Merkel traut sich kaum einer heran, auch der „Spiegel“ nicht.

Angeblich ist die Kanzlerin neulich einmal emotional geworden. Als ihr Manuela Schwesig vorhielt, sie würde nicht an die Kinder denken, soll sie geantwortet haben, sie lasse sich nicht anhängen, dass sie Kinder quäle. So rapportierten es jedenfalls die Zeitungen. Endlich einmal Merkel mit Herz! Man konnte förmlich den Seufzer der Erleichterung hören, der durch die Redaktionsstuben ging.